Soll man seinen Hund lieber im Wald verscharren?

FDP zeigt sich entsetzt über Ablehnung des Tierfriedhofs

Es war eine Idee, die dem Umweltschutz dienen und Tierbesitzern die Möglichkeit geben sollte, in Würde Abschied von einem langjährigen Begleiter zu nehmen. Doch nun scheint der Plan der FDP eines städtischen Tierfriedhofes in Werne vom Tisch zu sein. Die Liberalen zeigen sich enttäuscht über die Ablehnung ihres Antrags im KBW, der vor allem seitens der CDU und der Grünen herbe Kritik einbüßte. Schließlich gehe es doch auch um den Umweltschutz, betonen die Liberalen.

„Jährlich sterben in Deutschland circa 1,3 Millionen Hunde und Katzen. Die Hälfte dieser Tiere werden laut Bundesverband der Tierbestatter zumeist illegal und ohne Kontrolle hinsichtlich Gewässer- und Bodenschutz auf privatem Grund begraben. Ein weiterer großer Teil findet seinen Weg verbotenerweise in öffentliche Erde, wie in Stadtwäldern oder Parks. Dort führen Krankheiten oder andere ungeklärte Todesursachen der Tiere zu Boden- und Gewässerverunreinigungen und verursachen ein enormes Risiko für Mensch und Natur“, begründet Christian Thöne das Anliegen der FDP für einen Tierfriedhof.

Dieser Gefahr für die Natur entgegenzuwirken sollte doch ein Anliegen der Grünen sein. „Klaus Schlüter verstrickt sich in Gegensätzen! In einem Moment sagt er, die FDP solle einen privaten Investor suchen, im nächsten zeigt er sich empört über die Kirche, die mit diesem Investment die Wirtschaftlichkeit des Friedhofs steigern will“, stellt Claudia Lange die Argumentation der Grünen in Frage. Dabei fürchte er doch selbst vor allem Kosten für die Stadt durch Bereitstellung eines Tierfriedhofes. Wohl zu Unrecht, wenn man sich besonnen die Zahlen ansieht.

„Mit einem Umsatz von Jährlich 16 bis 20 Millionen Euro verteilt auf bundesweit circa 120 Tierfriedhöfe und stark steigenden Bestattungszahlen ist die Tierbestattungsindustrie ein Wachstumsmarkt. Zudem liegt der nächstgelegene Tierfriedhof in Dortmund, sodass in der Region ein Bedarf an Möglichkeiten besteht, in Würde von seinem Haustier Abschied zu nehmen. Mit möglichen Kosten für die Stadt wäre daher nicht zu rechnen. Stattdessen wäre es langfristig gesehen wohl eher eine Einnahmequelle für Stadt und/oder Kirche“, erläutert Benedikt Lange von der FDP den Bedarf und resümiert: „Schlussendlich hätten die Ausschussmitglieder von CDU und den Grünen es wohl lieber, wenn die Menschen ihre Hunde und Katzen illegal im Stadtwald vergraben.“

„Wir hoffen, dass die abschließende Beratung des Antrags im Stadtrat zu einem besseren Ergebnis für die Tierhalter in Werne führt“, so Ortsvorsitzender Artur Reichert abschließend.