„Ein pauschales Alkoholverbot greift in die Freiheit der Besucher ein“
Junge Liberale Werne positionieren sich klar gegen das Alkoholverbot
Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass durch das neue Sicherheitskonzept ein pauschales Alkoholverbot auf dem Gelände der Sim-Jü-Kirmes verhängt wird, ging ein Aufschrei durch Werne. „Zurecht, denn ein pauschales Alkoholverbot greift in die Freiheit der Besucher ein!“, findet Benedikt Lange, Ortsvorsitzender der Jungen Liberalen Werne. „Diese Maßnahme trifft faktisch alle Sim-Jü-Besucher und eben nicht nur diejenigen, welche sich vor dem Bierzelt am Hagen oder auf dem Kurt-Schumacher-Platz befinden. Wenn Sicherheitskräfte eine derartige Handhabe bekommen, greifen sie erfahrungsgemäß auch in Situationen darauf zurück, die dieses Eingriffes nicht bedurft hätten“. Im Endeffekt könne jeder Sim-Jü-Besucher mit einer Flasche Bier, unabhängig davon, wo er sich befindet, aufgefordert werden diese auszuschütten oder das Innenstadtgelände zu verlassen. Eine derartige Pauschalisierung sei nicht tragbar.
Des Weiteren helfe die Maßnahme nur mittelbar dem gewünschten Zweck, die Ballungspunkte zu entzerren. In den vergangenen Jahren befand sich am Hauptballungspunkt vor dem Bierzelt am Hagen ein Bierstand. Dieser sei auch dafür verantwortlich gewesen, dass sich dort die Massen versammelten. Ein pauschales Alkoholverbot erziele daher nicht die gewünschte Wirkung.
„Vielmehr versucht man damit vermutlich, die Umsätze der Wirte zu erhöhen“, meint Jonathan Dammermann, Geschäftsführer der Jungen Liberalen Werne, „denn ob die Besucher ihren Alkohol mitbringen oder am Bierstand kaufen, macht für die Gruppenbildung keinen Unterschied“. Auch das massive Problem mit den Glasscherben sei in der Vergangenheit nur zu kleinen Teilen auf selbst mitgebrachten Alkohol zurückzuführen.
Der FDP-Ortsverband sieht vorrangig die Notwendigkeit, die Ballungszentren auf dem Festgelände sicherer zu gestalten. „Sim-Jü ist ein Familienfest und das muss auch so bleiben“, mahnt die Fraktionsvorsitzende Claudia Lange an, „Es müssen alle Spaß daran haben“. Jugendliche unter 16 Jahren dürften ohnehin keinen Alkohol trinken und nach 22.00 Uhr nicht auf dem Festgelände sein. In solchen Fällen, und auch wenn jemand Unruhe stifte, könnten die Polizei oder auch die Sicherheitskräfte ohnehin Platzverweise aussprechen. Und auch wenn die Situation insgesamt auf Grund der Menge an Menschen kritisch würde, könnten Polizei und Sicherheitskräfte einschreiten. Möglichkeiten zur sicheren Gestaltung des Familienfestes seien also da.