Werne. Ist das Ziel verlorengegangen, den Zuschussbedarf des Solebades unter 1,6 Mio. € zu senken? Die FDP in Werne ist verärgert über die sorglose Haltung der Verwaltung und der anderen Fraktionen.
Im Juli diesen Jahres wurde beschlossen, dass Sanierung und Neubau in einer Wirtschaftlichkeitsberechnung in einem Zeitraum von 10 Jahren gegenüber zu stellen sind, bevor weitergehende Entscheidungen gerechtfertigt werden können. „Unser Ziel ist es, den Zuschussbedarf von zurzeit jährlich 1,6 Mio. € langfristig zu senken. Das Ingenieurbüro Constrata hat keine Entscheidungsgrundlage geliefert, sondern eine Liste von Baumängeln aufgestellt, die ein technischer Betriebsleiter wahrscheinlich schon in der Schublade gehabt hätte. Wir sind davon ausgegangen, dass niemand eine Kostenberechnung der Sanierung mit einer Wirtschaftlichkeitsrechnung verwechseln würde!“ wundert sich FDP-Fraktionschefin Claudia Lange.
Klaus Burkhardt, sachkundiger Bürger für die FDP im Badbetriebsausschuss vermisst betriebswirtschaftlich fundierte Zahlen: „Wie entwickelt sich der Zuschussbedarf unter Berücksichtigung der Abschreibungen, der Umsatzeinbußen während der Bauphase und den Zinslasten? Was bedeuten die Kosten für den Abriss und wie ist die Tatsache berücksichtigt, dass der Zeitwert des Bades im Falle eines Abriss sofort abgeschrieben werden muss? Auf diese Fragen, die vor einer Entscheidung für einen Neubau zu klären sind, konnten weder das Ingenieurbüro noch die Verwaltung eine Antwort liefern.“
Es könne demnach sein, dass der defizitäre Haushalt der Stadt Werne neben den Investitionskosten von 8 bis 10 Mio. € einen jährlichen Zuschussbedarf von bis zu 2,5 Mio. € zu tragen habe.
„Wir dürfen nicht die Investitionen in ein familienfreundliches Bad rechtfertigen, ohne im Blick zu behalten, dass diese künftigen Generationen sie auch bezahlen müssen. Das wäre verantwortungslos!“, mahnt Lange eindringlich.