FDP kritisiert Überlegungen der SPD, zwei Grundschulen zusammenzulegen

 
Werne. „Die Überlegungen der SPD, eine weitere Grundschule zu schließen und dafür ein neues Schulgebäude zu bauen, sind pädagogisch unsinnig, finanzpolitisch ein Blindflug und für die Stadtentwicklung ein verheerendes Signal.“ Mit diesen Worten reagiert die FDP-Fraktionsvorsitzende, Claudia Lange, auf öffentliche Gedankenspiele des SPD-Fraktionsvorsitzenden Karl-Friedrich Ostholt, Wiehagen- und Wienbredeschule an der Bahnhofstraße in einem neuen Gebäude unterzubringen.
 
Für die Liberalen gelte weiterhin der Grundsatz ‚Kurze Beine, kurze Wege‘, so Lange. Gerade die Erst- bis Viertklässler seien darauf angewiesen, dass sie möglichst kurze Schulwege haben. Über die Schließung zweier weiterer Standorte nachzudenken, zeige, dass die SPD die Interessen der Kinder nicht im Blick habe.
 
„Vielmehr sollte die SPD darüber nachdenken, warum der demographische Wandel in Werne mit größerer Heftigkeit zuschlägt als in allen vergleichbaren Städten. Hätte man in den letzten Jahren nicht den Schwerpunkt so klar auf die Interessen der älteren Generation gelegt, wäre Werne familienfreundlicher gewesen, würden sicher mehr Familien mit Kindern Werne als attraktiven Wohnstandort ansehen“, so die Liberale. Gerade Herr Ostholt habe über Jahre abgestritten, dass Werne ein besonderes Problem bei dem Rückgang der Geburtenzahlen habe. „Jetzt steht er vor den Ergebnissen seiner Politik und reagiert mit dem typischen Reflex der SPD Werne: weniger Angebote für Kinder und Familien. So wird man den Trend nicht drehen, sondern nur verstärken.“
 
Nicht zuletzt sei der Vorschlag auch finanzpolitisch unvertretbar. Wiehagen und Wienbredeschule hätten zwar alte Schulgebäude, aber diese seien weiterhin geeignete Gebäude an gewachsenen Standorten. Sowohl in die Gebäude als auch in die dortigen Turnhallen sei investiert worden, um sie länger nutzen zu können. Zudem sei es organisatorisch heikel, die städtische mit einer konfessionsgebundenen Schule zusammen zu legen. Der vergleichbare Kraftakt mit dem neuen Schulzentrum für Haupt- und Realschule sei auch nur zu Stande gekommen, weil die Fürstenhofschule gebrannt habe. „Grundschulen müssen vor allem nah an den Kindern und Familien sein. Deswegen halten wir diese Überlegungen für unverantwortlich“, so Lange abschließend.