Die FDP in Werne regt an, am städtischen Anne-Frank-Gymnasium einen zusätzlichen G9-Zweig zu etablieren. „Wir sollten mit der Schule und der Schulaufsicht in ein Gespräch eintreten, ob neben dem normalen achtjährigen Abiturzug am AFG auch die Möglichkeit auf einen neunjährigen Zweig eingeführt werden soll“, schlägt die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Dagny Dammermann vor.
Mit so einem differenzierten Angebot habe das örtliche Gymnasium schließlich gute Erfahrungen: „Als wir noch das Abitur nach neun Jahren hatten, gab es am AFG schon nebenher einen eigenen G8-Zug. Nach dem gleichen Prinzip kann man heute anders herum einen G9-Zweig einrichten“, so Dammermann.
Werne würde damit in seiner guten Bildungslandschaft eine weitere attraktive Wahlmöglichkeit einführen. Neben den Wegen über auswärtige Gesamtschulen oder das örtliche Berufskolleg gäbe es dann auch einen neunjährigen Weg zum Abitur auf einem Gymnasium. Für die Wettbewerbssituation des Anne-Frank-Gymnasiums könne das nur Vorteile bieten, so die FDP-Vertreterin.
Die gymnasiale Schulzeitverkürzung leide aus Sicht der Liberalen daran, dass die Ziele, die mit dem Abitur nach acht Jahren verfolgt werden sollten, an schlechter Umsetzung scheiterten. „Die Landesregierung müsste dringend ein besseres G8 einführen und die Lehrpläne straffen und entschlacken. Auch die durch die Verkürzung eingesparten Stellen müssten für individuelle Förderung in den Schulen zur Verfügung gestellt werden, leider passiert das nicht“, so die FDP-Fraktionsvorsitzende Claudia Lange.
Eine generelle Rückkehr aller NRW-Gymnasien zu G9 würde einen unverantwortlichen Umstellungsaufwand bedeuten, so die Liberalen. Richtig wäre stattdessen mehr örtliche Flexibilität, also einen zusätzlichen G9-Zweig zu gründen. „Dies würde Eltern und Kindern eine weitere Option geben und mehr individuelle Förderung möglich machen, denn jeder lernt am besten in seinem eigenen Tempo, und das ist eben nicht immer das Turbo-Tempo“, betonen die Liberalen abschließend.
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