Guter Vortrag, gute Veranstaltung, aber leider nur die halbe Wahrheit

Die Informationsveranstaltung der Stadt zur Zukunft des Solebades hat mehrere Erkenntnisse gebracht: Erstens zeigt der Andrang, dass das Thema hohe Relevanz besitzt und die Bürger sich sehr wohl intensiv für Informationen interessieren. Alle Sorgen, bei einem Bürgerentscheid würde auf schlechtem Informationsniveau abgestimmt, wurden eindrucksvoll widerlegt. Die Werner Bevölkerung ist reif für einen Bürgerentscheid.

Zweite Erkenntnis: Dietmar Altenburg hat gezeigt, dass er ein guter Gutachter und Berater ist. Dank der FDP-Fraktion, die immer wieder so ein Gutachten eingefordert hat, haben wir nunmehr ein belastbares Zahlenwerk, über das man sich gut informieren kann.

Leider hat sich Herr Altenburg in seiner verständlichen Euphorie für „seine“ Variante dazu verleiten lassen, wichtige Informationen wegzulassen, die zur Beurteilung notwendig sind und die Diskussion der letzten Wochen geprägt haben. Insgesamt wurden gute Informationen gegeben, aber leider nur die halbe Wahrheit. Gerade die 10-Jahres-Vorausschau, die schon wesentlicher Grund für die Beauftragung von Herrn Altenburg war, wie man dem entsprechenden Ratsbeschluss entnehmen kann, wurde nicht nur nicht erwähnt, sondern auf Nachfrage eines Bürgers zunächst geleugnet. Auf nochmalige Nachfrage wurde sie nicht kurzerhand präsentiert, obwohl sie ja sicher verfügbar war, sondern darauf hingewiesen, dass diese auch ins Internet gestellt werde. Dass die Kostenschere zwischen den Varianten nach dem dargestellten Jahr 2018 drastisch auseinandergeht, hat Herr Altenburg den Zuhörern leider verschwiegen. Schade.

Immerhin wurde durch Beispielrechnungen des Kämmerers und des Bürgermeisters klar, dass es für die Belastungen und Risiken durch das Solebad zu Steuererhöhungen bei der Grundsteuer kommen wird. Alle Bürger in Werne werden also für das Bad zahlen müssen, unabhängig davon, ob sie es nutzen.

Insgesamt bleibt also der Beigeschmack einseitig gefärbter Informationen, begleitet durch den mehrfach geäußerten Wunsch des Bürgermeisters, dass sich bloß keine „Protagonisten“ der politischen Debatte äußern sollten. Bis auf Herrn Ostholt und Herrn Lohmann haben sich alle an diese Bitte gehalten. So blieb natürlich keine Chance, das Informationsbedürfnis der Bürger vollständig zu befriedigen. Die FDP wird daher ihre Informationskampagne weiterhin fortsetzen, die unverändert auf gute Resonanz stößt.