„Wir sehen die Möglichkeit einer Einigung in dieser emotional sehr expressiven Debatte“, mit diesen Worten erläutert die familienpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion den Antrag, den die Liberalen in der kommenden Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses stellen werden. Die Verwaltung wollte die Elternbeiträge jährlich um 3% steigern, für das Geschwisterkind 25% berechnen und zusätzliche, höhere Einkommensgruppen einführen. Diese familienfeindliche Erhöhung lehnen die Liberalen strikt ab.
„Stattdessen sollten die Elternbeiträge ausschließlich analog zu den im KiBiZ verankerten Erhöhungen der Kindpauschalen steigen“, erläutert die Fraktionsvorsitzende Claudia Lange. 2015/16 lag diese Steigerung bei 1,5%, 2016/17, 2017/18 und 2018/19 beläuft sie sich auf 3%. Diese Kosten wären bislang zusätzlich durch die Stadt zu tragen. „Erhöht man also die Elternbeiträge ausschließlich analog hierzu, bietet die Verwaltung damit den Eltern gegenüber mehr Transparenz und verhindert den Beigeschmack der Bereicherung auf Kosten derer, die nach unserem Verständnis dringend Entlastung benötigen. Die Eltern hingegen signalisieren ihrerseits mit der Übernahme der Mehrkosten, die der Stadt durch die Erhöhung der Kindpauschalen entstehen, dass sie sich an der Finanzierung in angemessenem Rahmen beteiligen!“, erläutert Denise Jücker den Antrag.
Den großen Konsolidierungsdruck behalten den Liberalen sehr wohl im Blick. „Man muss nur einen Blick in die zahlreichen Vorschläge von Rödl &Partner werfen, da kann man aus dem Vollen schöpfen, was mögliche Alternativen zur Erhöhung der Einnahmen angeht!“ betont Claudia Lange.
Eine zu drastische Anhebung der Elternbeiträge, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, führe zu sinkender Kaufkraft sowie – gerade für Frauen – einem erschwerten Wiedereinstieg in das Berufsleben. Das sei familienfeindlich und für die Stadt Werne weder zielführend noch sinnvoll. „Wir wollen doch junge Familien anlocken und nicht vergraulen. Erschwingliche Elternbeiträge helfen den Eltern vielleicht mehr als eine zweifelhafte Förderung durch das Programm ‚Junges Leben in alten Häusern‘!“, so lautet das abschließende Fazit des Ortsvorsitzenden Artur Reichert.