Mehr Flexibilität beim Fahrradparkhaus

Die geplante Flexibilisierung geht der FDP nicht weit genug

50.000 Euro ließ sich die Stadt Werne das Fahrradparkhaus „Am Schlot“ am Busbahnhof Juni 2017 kosten. Weitere 9.500 Euro investierte der Kreis Unna. Bald ein Jahr steht der videoüberwachte Unterstand für bis zu 40 Fahrräder nun. Die Probezeit ist vorbei und das mit mäßigem Erfolg. Schlappe 6 Zugangschips zu je 50 Euro sind im Umlauf. Selten sieht man mehr als 5 Fahrräder eingezäunt. So konnten nicht einmal die laufenden Kosten von 500 Euro jährlich gedeckt werden.

Der Grund für diesen Misserfolg liegt wohl im schlechten Nutzungsangebot des Parkhauses. Momentan ist es nur möglich, einen Jahreszugang für 50 Euro zu erwerben. Bereits im Juni 2017 sahen die Liberalen die Notwendigkeit von Monats-, Wochen- und Tagestickets zur Flexibilisierung voraus. Den finanziellen Verlust und das schlechte Image des vergangene Jahres hätte man sich demnach sparen können. „In den entsprechenden Ausschüssen haben wir deutlich gemacht, dass das Angebot flexibler sein muss. Doch gibt es Monats-, Wochen- oder Tageskarten? Fehlanzeige! Dies ist schlichtweg unflexibel und nicht bedarfsgerecht!“ kritisiert die Fraktionsvorsitzende Claudia Lange das Angebot.

Dennoch sieht die FDP das Konzept eines sicheren Parkhauses für Radfahrer positiv. Gerade im Zeitalter kostspieliger E-Bikes sei der Sicherheitsfaktor von großer Bedeutung. Auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt ist das Parkhaus ein richtiger Schritt. Insbesondere Pendler und Radtouristen sind die Zielgruppe. Gerade letztere benötigen jedoch eher Wochen- und Tagestickets. „Radtouristen nutzen das Parkhaus nur für einen Tag, maximal einige Tage. Wenn Werne für Radtouristen attraktiv sein will, muss diese Möglichkeit geschaffen werden“, betont Artur Reichert als Ortsvorsitzender und E-Bike-Besitzer und ergänzt: „Das Argument, eine weitere Flexibilisierung durch Tages- und Wochentickets sei technisch nicht möglich, lasse ich an dieser Stelle nicht gelten. Da müssen sich Möglichkeiten finden lassen!“

Zwar sei der kostendeckende Preis von 50 Euro für die Jahreskarte nicht vollkommen überhöht, dennoch ist die Absicht, im kommenden Haupt- und Finanzausschusses diesen Betrag auf 35 Euro herabzusenken und einen Monatszugang für 5 Euro einzuführen, aus Sicht der FDP begrüßenswert. Da dies allein jedoch nicht ausreiche, sei die geplante Attraktivierung noch durch die Einführung von Tages- und Wochentickets zu erweitern.

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