Am Donnerstagabend luden die Freien Demokraten in Werne traditionell zum Frühlingsempfang und begrüßten im Hotel am Kloster gut 40 Gäste. Ortsvorsitzender Artur Reichert freute sich, neben den Ortsvorsitzenden der FDP aus Selm und Holzwickede, Klaus Schmidtmann und Friedrich-Wilhelm Bernhardt auch Herrn Dr. Ernst Gaul und seine Gattin Willkommen zu heißen. Dr. Gaul ist seit 68 Jahren Mitglied der Partei.
Johannes Vogel, der Generalsekretär der FDP in NRW, kam als Gastredner. Er war lange Jahre Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen und als Mitglied des Bundestages arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP.
Die Fraktionsvorsitzende Claudia Lange berichtete über die Arbeit im Rat der Stadt Werne. Sie freute sich, dass nun die von den Liberalen geforderten flexiblen Öffnungszeiten in den Kindertageseinrichtungen mehr und mehr umgesetzt würden. Ein Dorn im Auge sei der Fraktion nach wie vor das gescheiterte Parkraumbewirtschaftungskonzept, das für voll geparkte Nebenstraßen und B54 sorgt. Ein wachsames Auge würden die Demokraten auf die Umsetzung der Badplanung haben, denn hier müsse sich der Bürger darauf verlassen können, dass der gesetzte Kostenrahmen eingehalten werde.
Kritisch betrachtete Claudia Lange die städtischen Finanzen und die Tatsache, dass die Verwaltung mit Zustimmung von CDU und SPD wie von ihr prophezeit nach der Wahl kräftig an der Steuerschraube drehten. Die Freien Demokraten lehnen diese Steuererhöhungen ab und kritisieren besonders die Begründung der Verwaltung, man müsse damit einen Schulneubau finanzieren und überhaupt könne man durch Sparen das Loch im Stadtsäckel nicht stopfen.
Johannes Vogel, der als Mitglied des Bundesvorstandes Einblicke in das politische Geschehen in Berlin hat, berichtete über die Neuausrichtung der Freien Demokraten nach der intensiven Arbeit im Strategieworkshop. Er freute sich über das wieder wachsende Interesse an liberaler Politik. Dies zeige sich an den ersten Wahlerfolgen in Hamburg und soll sich nun in Bremen fortsetzen. Die Wähler vertrauten insbesondere der wirtschaftlichen Kompetenz.
Vogel forderte einen flexiblen Rentenbeginn nach schwedischem Vorbild, der unserer immer bunter werdenden Gesellschaft Rechnung tragen müsse. Auch stellte er fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich hinterher hinke, was Unternehmensgründungen mit innovativen Ideen angehe. Jungen Gründern würden zu viele bürokratische Hürden in den Weg gestellt. Vogel forderte in diesem Bereich einen rigorosen Bürokratieabbau, um eine Gründerkultur in Deutschland zu fördern.
Im Anschluss an die Reden folgten nette Gespräche unter den Gästen in lockerer Atmosphäre musikalisch begleitet durch den Saxophonisten Michael Gick.