Westfälischer Anzeiger: Hundetoilette auf Probe?

2200 Hunde sind derzeit in der Stadt Werne gemeldet. Über deren Hinterlassenschaften wurde in der Vergangenheit immer wieder heftig debattiert. Nun hat sich die FDP des Problems angenommen und in einem Antrag die Einführung von Hundetütenhaltern und einer Hundeauslauffläche abseits der Innenstadt gefordert.

Am Mittwoch, 22. April, (17.30 Uhr, kleiner Sitzungsraum des Stadthauses) entscheidet der Haupt- und Finanzausschuss über den Vorstoß der Liberalen. Die Stadtverwaltung hat nach eingehender Recherche die Errichtung einer Hundestation an der Saline/Am Stadtsee, einen Hundetütenspender vor dem Bürgerbüro sowie die Herausgabe von Hundetüten durch die Bezirksverwaltungsstelle in Stockum vorgeschlagen. Die Maßnahmen sollen zunächst auf eine sechsmonatige Testphase beschränkt sein, um zu sehen, wie das Angebot angenommen wird.

Ein Grund für den Testlauf ist auch, dass Nachbarkommunen mit Hundestationen schlechte Erfahrungen gemacht haben. So wurde eine Hundestation in Bönen aufgrund von Sachbeschädigungen wieder abgeschafft. Die in Bergkamen aufgestellten Hundestationen werden derzeit nicht unterhalten, da sie zweckentfremdet und von den Hundebesitzern nicht angenommen wurden, ergab eine Abfrage der Werner Verwaltung. Auch in Kamen sind die Erfahrung eher negativ.

Für die sechsmonatige Testphase in Werne werden zunächst rund 1400 Euro veranschlagt, darin enthalten sind neben der Station und dem Spender auch schon 2160 Hundetüten aus Pappe. Die so genannten Hygienebeutel könnten einem Beispiel der Stadt Hamm folgend kostenlos abgegeben werden. Pro Tüte würde das sie Stadt Werne 13 Cent kosten. Auch der Personalaufwand der Stadt ist nicht unerheblich. Die Stationen müssten mindestens alle zwei Wochen neu bestückt und die alten Beutel entsorgt werden.

Im Anschluss an die Testphase soll Bilanz gezogen und über das weitere Vorgehen beraten werden. Denkbar wäre in einem weiteren Schritt das Aufstellen von Hundestationen im gesamten Stadtgebiet. Nach Verwaltungsangaben wären bei einer sinnvollen Verteilung rund zehn Standorte erforderlich.

Für die ebenfalls von der FDP beantragte Einrichtung einer Hundeauslaufwiese müsste noch ein geeignetes Grundstück gesucht werden. Die Investitionskosten, zum Beispiel für die Einzäunung, lägen bei einer 30 mal 50 Meter großen Wiese bei rund 9000 Euro. Die Verwaltung verweist auf die bereits eingerichtete Auslaufwiese am ehemaligen Stockumer Freibad. – jiz

Mit Material des Westfälischen Anzeigers.